Am 30. Oktober 2023 kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach an, schon in wenigen Wochen einen Gesetzentwurf vorzulegen, um die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu stärken und und die medikamentöse Behandlung von Patient*innen, die ein erhöhtes Risiko haben oder bereits ein kardiovaskuläres Ereignis hatten, zu verbessern. Schon bei den 5- bis 6-Jährigen soll künftig bei der Vorsorgeuntersuchung U9 durch eine LDL-Cholesterinmessung insbesondere nach einer Familiären Hypercholesterinämie (FH) „gefahndet“ werden. Außerdem sind die Krankenkassen aufgerufen, ihre Versicherten gezielt zu Checkups im Alter von 25, 35 und 50 Jahren einzuladen. Es müsse systematisch nach den wichtigsten Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall gesucht werden: mit einem Fokus auf Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Diabetes.
Lauterbach betonte dabei das „Miteinander“, denn nur mit einer konzertierten Aktion ließe sich die Vorsorge und Behandlung verbessern. Der Pressekonferenz voraus gegangen war denn auch ein Gespräch mit Vertretern der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), des Deutschen Hausärzteverbands, der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK), der Deutschen Herzstiftung sowie der Krankenkassen.
Mit diesem Vorstoß könnte sich die so wichtige und auch von uns – der DGFL – Lipid-Liga e. V. – seit Langem erhobene Forderung nach einem FH-Screening bei U9-Vorsorgeuntersuchungen endlich erfüllen. Wir begrüßen eine konzertierte Aktion sehr. Mit unserer mittlerweile in 30 Städten und Regionen Deutschlands gestarteten Kampagne „Auf Ziel“ werben wir genau dafür: die Versorgung kardiovaskulärer Hochrisikopatient*innen zu verbessern, indem wir uns vernetzen und zusammenarbeiten.
Wir sind dabei, wenn die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie eine effektive Risikosenkung in großem Stil zur bundesweiten Fahndung ausgeschrieben wird.
„Deutschland braucht das“, betonte Lauterbach bei seiner vom BMG auf LinkedIn geposteten Rede, um die Lebenserwartung zu verbessern und die Kosten zu senken. Weil wir zu wenig bei der Vorbeugung und der Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen getan und zu stark auf kardiologische Interventionen gesetzt hätten.
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